Erfolgreiche Werbung durch die Wirkung von Schrift

Die Schriftwahl, ist für Dein Erscheinungsbild ein weiteres wichtiges Element. Wie auch schon im Beitrag der Farben erwähnt, ist natürlich das ganzheitliche Bild, das Corporate Design wichtig. Dabei müssen alles Elemente wie Farben, Schriften und Bilder harmonisch aufeinander abgestimmt sein und kontinuierlich präsentiert werden.

Jede Schrift hat Ihre eigene Charakteristik und ruft genauso, wie die Farben eine ganz bestimmte Wirkung hervor: fette Schriften wirken von stark bis aufdringlich – dünne dagegen von leicht und zart bis zurückhaltend. Damit macht sie die Sprache sichtbar und interpretiert den Text. Du kannst Emotionen ausdrücken und sie genauso beim Leser hervorrufen. Auch das geschieht aufgrund unserer geschichtlichen Prägung unterbewusst. Gerade die Schriften werden beim Betrachten am wenigsten mit Gefühlen in Verbindung gebracht, um so wichtiger hier ganz besonders hinzuschauen.

Ein Flyer für einen Kindergarten, die Visitenkarte eines Bestatters, ein Plakat für ein Klassikkonzert – jeder braucht eine andere Schrift. Deshalb solltest Du auch hier schauen, welchen Zweck Deine Werbung erfüllen soll – immer im Verbund mit den Lesegewohnheiten Deiner Zielgruppe. Die wichtigste Grundlage ist die Lesbarkeit. Viele moderne und exklusive Schriften haben auf den ersten Blick einen tollen Charakter, sind aber beim längeren Betrachten sehr anstrengend für das Auge.

Schriftarten

Es gibt eine zahlreiche Auswahl an Schriften im Internet, aber nicht jede Schrift ist zur kommerziellen Nutzung freigegeben. Bitte lies dazu die jeweiligen Nutzungsbedingungen auf den verschiedenen Seiten der Anbieter. Ebenso gilt das für die Schriften, die in den kostenfreien Programmen gespeichert sind. Ausgenommen sind diese, die in kostenpflichtigen Programmen enthalten sind. Hier kaufst Du die Schrift gleich mit und kannst diese ganz unbedacht verwenden. Solltest Du mit mehreren Schriftarten arbeiten wollen, dann sollten auch diese zueinander passen.

Beachte: maximal 2 (bis 3) Schriftarten, nicht mehr. Um den Text interessanter zu gestalten, kannst Du mit den Schriftschnitten (kursiv, fett etc.) arbeiten. Achte darauf, dass weniger manchmal mehr ist! Wenn Du schon einmal eine Karte von einem Autohändler an Deinem Wagen hattest, weißt Du was ich meine! 5 verschiedene Schriften, in 5 verschiedenen Größen und alle in einer anderen Farbe – das überfordert und macht nebenbei unseriös sowie unglaubwürdig.

Tipp: Stelle Deine priorisierten Schriften gegenüber. Öffne in Deinem Programm eine Seite und lege sie nebeneinander oder untereinander, um zu schauen ob diese zueinander passen. Das kannst Du auch mit Textschrift und Überschrift machen etc. Denn wie ich immer sage, dass ganzheitliche Bild entscheidet, nicht das Einzelelement.

Noch ein Tipp: Willst Du eine ganz besondere Schrift für Deine Headlines, dann schreibe diese doch in Deiner Handschrift. Einfach ein Blatt Papier nehmen und die Überschrift darauf schreiben – Einscannen – in Photoshop oder einem anderen Bildbearbeitungsprogramm ausschneiden und ggf. korrigieren – einfügen in Deine Werbung – fertig 😉

Hier ein Beispiel: ich habe das beim Relaunch des Yosport-Riegels von Dr. Doerr so umgesetzt. Die Sorten sind in meiner Schrift geschrieben und geben dem ganzen so noch einen individuellen Touch.

Schriftgrößen

Die verschiedenen Größen sollten aufeinander abgestimmt sein. Überschriften dürfen und sollen natürlich als Eyecatcher größer sein und ganz besonders Aufmerksamkeit erregen. Aber Vorsicht nicht zu groß. Sie muss in einem harmonischen Verhältnis zur Textschrift stehen. Dieser sollte eine Größe von 8 pt (pt = Punkt) nicht unterschreiten, dann wird es schon schwierig mit dem Lesen. Eine optimale Größe kann auch hier nicht vorgegeben werden. Eine ältere Zielgruppe wird wahrscheinlich eine größere Schrift brauchen als Jugendliche. Ausschlaggebend ist immer, was Deine Zielgruppe für Eigenschaften und Gewohnheiten hat.

Tipp: Längere Texte lesen sich am leichtesten grau auf weiß. Du hörst richtig! Schwarz auf weiß wird gerade in den Online-Medien als zu kontrastreich und beim längeren Lesen als anstrengend empfunden. Wenn allerdings das Schwarz um ein paar Prozent reduziert wird, ist das deutlich schonender fürs Auge und vereinfacht die Lesbarkeit. Probier es aus!

Beachte: Das Schwarz darf nicht zu weit minimiert werden. Das Grau darf nicht zu schwach sein, ansonsten verschwimmt es mit dem Weiß des Hintergrundes. Im übrigen: Dieser Text, den Du gerade liest, hat 90 % Schwarz. 😉

Fazit

Klar ist, wenn Du es schaffst eine freundliche und einladende Schrift zu finden, die die Aussage des Inhalts unterstützt, werden die potentiellen Kunden gerne Deine Informationen lesen. Sie lassen sich dann eher auf Deine Inhalte ein und verweilen auch länger z.B. auf Deiner Website. Nebenbei wirkt Dein Erscheinungsbild professionell sowie seriös. Das wird automatisch mit Dir und Deinem Angebot verknüpft. Das wiederum schafft Vertrauen und kann schneller als Du denkst Interessenten in Kunden umwandeln.

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